Flender One: der Antrieb der Zukunft

May 21, 2023

Der einstufige Flender One ist die erste Version der neuen Plattform. In Verbindung mit der AIQ-Getriebeintelligenz senkt Flender One die Kosten und erhöht die Effizienz des Antriebsstrangs. (Bildquelle: Flender International GmbH)

„Wir erfinden diesen Standard jetzt neu“, sagte Andreas Evertz, CEO der Flender Group, bei der Vorstellung des Nachfolgers Flender One auf der Hannover Messe.

Individuell: punktgenaue Konfiguration für alle Anforderungen Der Ansatz von Flender One sei noch revolutionärer als sein Vorgänger, sagt er. „Flender One ist kein Serienprodukt, obwohl es genauso hergestellt wird“, sagt Evertz. Das Geheimnis dahinter: maximale Individualität und Variabilität bei der Konfiguration und Fertigung der Getriebe. In den meisten Fällen machen unterschiedliche Leistungsanforderungen, Umgebungsbedingungen und Einbaulagen eine individuelle Getriebelösung erforderlich. Den Flender-Ingenieuren ist es gelungen, den weltweit engsten Übersetzungsbereich mit 103 Stufen zwischen 1 und 7,1 pro Baugröße für Anwendungen zu entwickeln, die eine besonders präzise Drehzahl erfordern, wie zum Beispiel Pumpen und Papiermaschinen. Dadurch lässt sich die Drehzahl nahezu optimal einstellen, um in diesen Anwendungen einen maximalen Wirkungsgrad zu erzielen. Die Abweichung zwischen der gewünschten Geschwindigkeit und der verfügbaren technischen Lösung beträgt maximal 1,5 Prozent. Dadurch erhält der Kunde die optimale Geschwindigkeit für seine Anlage. Wie sein Vorgänger wird Flender One in allen für die Industrie erforderlichen Größen und Aufsätzen verfügbar sein. Dadurch ist es in allen Anwendungsfällen einsetzbar und kann ein bestehendes Vorgängergetriebe eins zu eins und im Plug & Play ohne Umbauten ersetzen.

Auf dem Weg zum maßgeschneiderten Getriebe Noch einen Schritt weiter geht die Plattform Flender One, die der Getriebespezialist ebenfalls auf der Hannover Messe vorstellte. Weitere Ausbaustufen sollen es künftig ermöglichen, Getriebe maßgeschneidert auf den jeweiligen Anwendungsfall und die damit verbundenen Anforderungen zu konfigurieren. Trotz maximaler Individualität profitieren Kunden von den Vorteilen der Serienfertigung: Prozesseffizienz in der Produktion und damit schnelle Lieferzeiten und niedrige Kosten. Möglich macht dies ein echter Meilenstein im Antriebsbau: die vollständige Digitalisierung des Engineering-Prozesses. Es löst die Konstruktion exakt nach Kundenwunsch aus und überführt sie in einen vollautomatischen Fertigungs- und Lieferprozess.

Getriebekauf leicht gemacht Ein Novum in der Antriebstechnik wird auch der neue Produktkonfigurator sein. Schon bald können Kunden ihr individuelles Getriebe online mit nur drei Parametern konfigurieren: Anwendung, Leistung und Drehzahl. Es können auch detailliertere Anforderungen hinzugefügt werden. Innerhalb von Sekunden stehen die 3D-Daten und eine 360-Grad-Vorschau des Getriebes zur Verfügung. Flender hat den Konfigurator entlang der Kundenanforderungen entwickelt. „Wir bieten unseren Kunden an, die aufwändigen Vorüberlegungen abzunehmen. Wir fragen nicht mehr nach den Spezifikationen und Eigenschaften des Getriebes, sondern nur noch nach den gewünschten Vorteilen. Kunden teilen uns mit, wie und wo sie das Getriebe einsetzen möchten.“ „Wir führen sie zielgerichtet zur Getriebeeinheit“, sagt Dr. Jan Reimann, Projektleiter von Flender One.

Effizient: Mit Flender One Rohstoffe, Zeit und Geld sparen Flender-CEO Andreas Evertz kam bei der Vorstellung von Flender One auf eine überraschende Tatsache. Die meisten Industriegetriebe aller Hersteller in diesem Bereich, einschließlich Flender, seien um bis zu 50 Prozent überdimensioniert, sagte er. „Glauben Sie nicht? Wir können es beweisen, denn wir messen es schon seit Jahren.“ Kunden und Getriebehersteller wollten kein Risiko eingehen und kauften große Bauformen. Mit Flender One brauchen wir diese Überdimensionierung nicht mehr, ", sagt Evertz. Mit Hilfe der gesammelten Daten ist Flender nun in der Lage, die Getriebe nur so groß zu dimensionieren, wie es für die jeweilige Anwendung erforderlich ist. Rouven Daniel, Präsident Industrial Gears: „Effizienz steht an erster Stelle. Jedes Getriebe ist auf individuelle Anforderungen ausgelegt. Der Kunde bekommt genau das, was er braucht – nicht weniger und vor allem nicht mehr.“ Das Ergebnis sind massive Einsparungen bei Rohstoffen, Energieverbrauch, Lieferzeiten und Bauraum. Jeglicher Abfall wird eliminiert, was der Umwelt und den Kosten zugute kommt. Die neue Plattform optimiert nicht nur die Effizienz bei der Planung, sondern auch im Betrieb. Das optimierte Metaperform-Getriebe reduziert die Verlustleistung im Vergleich zu bisherigen Getriebelösungen um bis zu 50 Prozent. Möglich wird dies durch ein verbessertes Abrollverhalten und den noch gleichmäßigeren Kontaktverlauf der Verzahnung. Zusammen mit dem neuen Gesamtdesign des Getriebes erhöht dies auch die Wärmekapazität des Flender One. Features wie die prägnante Kühlrippe machen eine zusätzliche, externe Kühlung des Getriebes erst zu einem späteren Zeitpunkt notwendig oder, je nach Anwendung, völlig überflüssig. Das spart wertvolle Energie und damit Kosten im Betrieb.

Smart: Der Antriebsstrang wird intelligent Der digitale Enabler aller Messungen und Optimierungen ist die neue Getriebeintelligenz AIQ von Flender. Seine Sensorik und Analysefunktionen messen kontinuierlich das Drehmoment und erkennen, ob das Getriebe und die Anlage unter Über- oder Unterlast angetrieben werden: der Schlüssel zur Optimierung und Automatisierung der Produktionsprozesse und darüber hinaus zur perfekten Auslegung und Dimensionierung der Getriebe für zukünftige Anlagen . Dank AIQ wird das Getriebe zum zentralen Akteur in einem sich ständig optimierenden Prozess, der CAPEX und OPEX reduziert und die industrielle Produktion nachhaltig macht – dank Rohstoffeinsparungen und energieeffizienterer Herstellungsprozesse. Das Besondere an AIQ ist die Intelligenz im Sensor. Es erfasst Betriebszustände nicht nur, sondern verarbeitet diese auch direkt, interpretiert sie und gibt dem Bediener Handlungsempfehlungen – vor Ort am Sensor, per App oder dauerhaft im kundeneigenen System. Dies bietet Betreibern viele Möglichkeiten, die Rentabilität ihrer Anlagen zu steigern. Die detaillierte Zustandsüberwachung der einzelnen Komponenten erkennt Abweichungen vom Optimum frühzeitig und ermöglicht die Vorhersage möglicher Ausfälle. Betreiber sind somit in der Lage, Antrieb und Prozesse nicht nur zu steuern, sondern zu optimieren. Das Ergebnis sind exakt geplante Wartungsarbeiten und reduzierte Ausfallzeiten. „Unser Ziel ist es, gemeinsam mit unseren Kunden und Partnern die Welt nachhaltiger zu machen. Dafür stehen unsere Produkte. Mit Flender One erhalten unsere Kunden eine völlig neuartige Getriebelösung, genau auf ihre Anwendung zugeschnitten, genau auf ihre Bedürfnisse.“ Anforderungen zu erfüllen und Verschwendung zu vermeiden und gleichzeitig ein möglichst kleines Antriebskonzept zu nutzen. Wenn Industriegetriebe Mobiltelefone wären, wäre dieser Antrieb das neueste Smartphone“, sagt Andreas Evertz, CEO der Flender Group. Mit dem einstufigen Flender One für Papier- und Pumpenanwendungen hat Flender bereits im vergangenen Herbst die erste Ausbaustufe auf den Markt gebracht. Mit den ersten mehrstufigen Getriebevarianten für Laufkräne, Förderbänder und Becherwerke folgt im ersten Halbjahr 2024 die nächste Ausbaustufe.

Quelle: Flender International GmbH